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Tarnen und täuschen

Statt einer Offenlegung nun also erst noch eine dritte Planungsvariante. Und die erweiterte öffentliche Beteiligung soll nun doch entfallen, unverständlich bei der sich aktuell verbessernden Lage.

Vorab: ich erkenne das Bemühen von Herrn Güttler an, die Bedenken der Anwohner zu adressieren. Aber solange nicht die Anzahl der Wohneinheiten und/oder deren Größe reduziert wird, kann sich an der Massivität der Bebauung auf der Fläche nicht wirklich etwas ändern. Da hilft nur tarnen und täuschen. Und genau das zeigt diese dritte Variante.

Die Angaben zur dritten Variante sind bisher leider sparsam. Z.B. ist keine Anzahl von Wohneinheiten angegeben, es ist also anzunehmen, dass sich diese nicht geändert hat gegenüber den letzten beiden Varianten (ca. 67). Ebenso sind vermutlich auch die Flächenangaben für die Tagespflege (ca. 400 qm) und die Cafeteria (ca. 250 qm) unverändert geblieben, sonst wäre dieses erwähnt worden.

Parkplätze: 68 für Wohnungen + 19 gewerbliche. Damit ist der minimal erforderliche Parkplatzfaktor 1 für die Wohnungen erreicht (mal angenommen, dass sich die Wohnungsanzahl nicht geändert hat), allerdings auf Kosten der gewerblichen Plätze, die um 9 reduziert wurden. Hat sich die gewerbliche Fläche doch so weit reduziert, dass das möglich ist? Oder ist die Anzahl des Betreuungspersonals bei Beibehaltung der Wohnungsanzahl reduziert worden? Wodurch wurde das möglich? Oder müssen die Mitarbeiter in dieser Variante zum Teil woanders parken?

Es gibt nur einen gekennzeichneten Behindertenparkplatz bei den gewerblichen Plätzen. Für die Anwohner ist offenbar kein solcher mehr geplant, im Gegensatz zur Variante 2 wo es noch zwei davon für Anwohner gab. Ist das realistisch? Ist das überhaupt erlaubt? Die gewerblichen Parkplätze sind wegen der Schulwegnähe weiterhin als gefährlich zu betrachten. Hier hat sich nichts geändert. Erkennbar ist also vor allem das Bemühen, den Parkplatzfaktor 1 zu erreichen.

Die Gebäude sind weitgehend dreigeschossig, auf der einen Ecke (höchste Stelle gegenüber Straßenniveau) ist das 3. Geschoss leicht zurückgesetzt. Zwei eingeschossige Bereiche sind mit einem Gründach versehen, optisch täuscht das in der Sicht von oben Grünflächen zwischen den Gebäuden vor, die aber nicht wirklich für den Anwohner/Fußgänger existieren. Durch das Auseinanderziehen der Gebäudeteile verringert sich natürlich die flächig zusammenhängende Grünfläche, als Konsequenz ist die noch in Variante 2 enthaltene Grünanlage mit Sitz- und Begegnungsmöglichkeit verschwunden.

Weiterhin wird auch in dieser Variante mit einer Fläche geplant, die dem Investor nicht gehört. Wieso akzeptiert die Verwaltung das? Das ist natürlich eine rein rhetorische Frage …

Die Höhe der geplanten Gebäude ist der umgebenden Wohnbebauung nicht angemessen. Weder ist ein Vergleich mit den Schulgebäuden zulässig (keine Wohnbebauung), noch ist das höchste Wohngebäude als Maß zum „Draufsatteln“ anzunehmen, sondern die durchschnittliche Höhe der umgebenden Wohnbebauung.

Am 19.05. wird im Bauausschuss über diese Variante diskutiert werden. Wir können wohl nicht erwarten, dass der Bauausschuss – ähnlich Leopoldshöhe – die Bedenken der Anwohner über die Gewinnmaximierung des Investors stellt und die Anzahl der geplanten Wohneinheiten reduziert, damit die geplante Bebauung in die umgebende Wohnbebauung passt und das Verkehrschaos nicht unnötig verschlimmert wird. Trotzdem sollten wir der Sitzung in möglichst großer Zahl als Zuschauer beiwohnen.

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