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Green IT ist möglich! Spende von 30 Laptops in AWO Lipperreihe e.V.

Die Arbeitsgruppe „Dialog trifft Digital ganz Lokal“ der AWO Lipperreihe e.V. setzt sich mit unterschiedlichen Formaten für die Digitalisierung vor Ort ein und wurde erst kürzlich dafür als Leuchtturmprojekt NRW ausgezeichnet. Um diese wichtige gemeinnützige Arbeit zu unterstützen, hat das Unternehmen DataPort, als zentrale Beschaffungsstelle und IT-Dienstleister der öffentlichen Hand, 30 Laptops gespendet.

So, wie im Jahr 2020 das Thema „Nachhaltiger Konsum“ in der Arbeitsgruppe gewählt wurde und mit einer erfolgreichen Veranstaltung der „Fairen Woche“ auf dem Kirchplatz stattfand, wurde im Jahr 2021 das Thema „Digitalisierung“, mit einer Mischung aus Leidenschaft, Sachverstand und Hartnäckigkeit auf die nachhaltige Agenda gestellt, um in Entscheidungsprozesse einzufließen.

Seit 2018 wird in Lipperreihe systematisch die Digitalisierung aufgebaut und die Bürgerplattform www.lipperreihe.info, die Dorffunk-App und freies WLAN über Freifunk Lippe immer weiterentwickelt, sowie kostenloser Zugang zur Technik, Lerngruppen und Digitallotsen ermöglicht.

Klar ist, dass IT-Technologien Ressourcen verbrauchen, aber die Digitalisierung auch neue Möglichkeiten, nachhaltig zu wirtschaften, schafft. Deshalb war es wichtig sich auch zu diesem Thema Gedanken zu machen wie Ressourcen durch einen nachhaltigen IT-Kreislauf geschont werden können und „Green IT“ überhaupt möglich ist.

Das Resultat der Arbeitsgruppe, hier als kurze Zusammenfassung, war eine nähere Analyse von der Herstellung über eine möglichst lange Nutzung bis zur Entsorgung der Technik:

  • Was beinhaltet der digitale Sektor?
  • Endgeräte, Rechenzentren, Netzwerke, Daten
  • Welche Potenziale von IoT (Internet der Dinge) gibt es?
  • Globale Vernetzung von Maschinen, Produktion, Sensorik und Software.
  • Algorithmen für analytische Methoden.
  • Cloud Systeme, Big Data
  • Remote Monitoring (Service der Fernüberwachung von Geräten
  • Wieviel Endgeräte gibt es laut Sisko-Schätzung für 2021?
  • 25 Milliarden Geräte weltweit, davon über 7 Milliarden Smartphones,
  • Geräte werden immer größer mit hoher Ressourcenintensität
  • Wie groß ist das Elektroschrottproblem?
  • Weltweit 63 Millionen Endgeräte als Elektroschrott, was etwa die Menge und Höhe von 37 Eifeltürme entspricht.
  • 80 % der nicht mehr genutzten Geräte ist unklar.
  • Wie groß ist der digitale Fußabdruck: Stromverbrauch/Treibhausgasemissionen?
  • Extremer Anstieg im Stromverbrauch, zum größten Teil aus Kohlekraftwerken, für: Rechenzentren, Cloud-Dienste, Streams, Videokonferenzen, Herstellung der Endgeräte
  • 1 Tonne CO2 wird jedes Jahr pro Person erzeugt
  • Eine einzige Google Anfrage emittiert ca. 7g CO2 – bei täglich ca. 3,5 Milliarden Suchanfragen
  • Probleme der Rohstoffgewinnung?
  • Hauptsächlich Kongo, China und Ghana, verbunden mit unhaltbaren Arbeitsbedingungen in der Lieferkette: Zwangsarbeit, illegalen Anwerbegebühren, schlechte Löhne, Ausbeutung von Arbeitsmigranten/Wanderarbeiter
  • Welche Gütezeichen für sozialverantwortlich beschaffte IT gibt es?
  • Qualitäts- und Umweltzertifizierung TCO, Blauer Engel oder Energy Star

Nachhaltigkeit ist von jeher ein Konzept, das durch das Zusammendenken von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Dimensionen eine höhere Widerstandsfähigkeit verspricht.

Im Fall unseres Projektes „Ist Green IT möglich“ in der Digitalisierung, würde es bedeuten:

  • Wirtschaftlich: Sparen an IT und sparen mit IT, Berücksichtigung von Energieressourcen und Lieferkettenmobilität
  • Ökologisch: Erhöhen der Mindestnutzungsdauer, Kaskadennutzung als Spendenvermittlung
  • Sozial: neue Zugänge, Teilhabe, faire Arbeitsbedingungen in der Lieferkette

Daran angelehnt: Vorausschau, Prävention, Protektion, Reaktion und Regeneration – um aktiv Störquellen in einem nachhaltigen IT-Kreislauf begegnen zu können.

Über die Auszeichnung als Leuchtturmprojekt NRW, wo unter anderem in einem Video die unterschiedlichen Arbeitsgruppen der AWO vorgestellt wurden, konnte Manuela Outiti, als Koordinatorin der Digitalisierung vor Ort, mit DataPort in Kontakt treten.

DataPort ist nicht nur mit dem Gütesiegel TCO zertifiziert, sondern auch Mitglied bei „Electronics Watch“, einer unabhängigen Stiftung, die auf eine sozialverträgliche IT-Beschaffung entlang der gesamten Lieferkette achtet.

„Genau das, wonach wir mit unseren erarbeiteten Nachhaltigkeitsgedanken gesucht haben und uns besonders über diese Sachspende freuen.“

Dieses erfolgreich aufgebaute Netzwerk konnte nun weiter ausgebaut werden, durch eine Tagung des Seniorenforums NRW in den Räumlichkeiten des AWO-Stratehauses. Teilnehmer*innen aus 12 Kommunen nahmen an der Veranstaltung „Zugänge älterer Menschen in die digitale Welt gestalten“ teil. Aus diesem Kreis konnte man sich mit dem Dipl.Ing. Harald Poppek und Linux-Dozenten der Uni Bielefeld vernetzen, der sich gern zur Verfügung stellte, in Lipperreihe einen Kurs über Linux-Mint als kostenloses Open-Source-Betriebssystem, für die Installation auf die 30 Laptops, durchzuführen

Linux-Mint enthält nach Installation bereits ein großes Paket Anwendungsprogramme (Webbrowser, Office-Anwendungen, Zeichenprogramme, Mediaplayer, E-Mail-Programme, etc.) die bei anderen Betriebssystemen, wie z.B. Windows oder MacOS erst durch externe Anbieter hinzugekauft werden müssen.

Das erste Treffen wurde noch Anfang Dezember mit zwei Digitallotsen – Janique und Juliette, dem AWO-Praktikanten Mattheo aus dem Projekt „Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen“ vom Hans-Ehrenberg-Gymnasium und zwei Lernbegleiter aus Lipperreihe durchgeführt.

Im Kurs wurde das Open-Source-Betriebssystem Linux vorgestellt, gemeinsam installiert und konfiguriert und grundlegendes Arbeiten mit Tools und Umgang mit Linux-Mint-System erkundet.

Die Zeit verging wie im Flug und nach 3 1/2 Std. hatte jeder eine gründliche Einführung und ein fundiertes und umfangreiches Starter-Paket für die weitere Arbeit mit Linux-Mint erhalten, um für das nächste Treffen gut vorbereitet zu sein.

Somit kann die Behauptung, dass „Green IT möglich ist“ mit der bisherigen Vorgehensweise nur bestätigt werden und das erlernte Wissen in die Lipperreiher Lern-Formate eingebracht werden.

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