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Bauausschuss 10.03. … und monatlich grüßt das Murmeltier …

Frau Hansing-Held von den Grünen traf den Nagel in der Sitzung im Prinzip auf den Kopf: “Die Mauer ist weg, das ist aber auch alles …”. Das Volumen, bzw. die Massivität des Baukörpers ist geblieben, in der Variante B allerdings in einer Sichtlinie unterbrochen, was der optischen Gesamtmassivität jedoch kaum einen Abbruch tut. Die nunmehr nahezu durchgängige Dreistöckigkeit passt noch weniger in die Wohnumgebung als es frühere Planungen taten. Da helfen auch nicht 3D-Ansichten, die auf jeden mit dem ich gesprochen habe und der die Situation und die Ansichten kennt, manipuliert wirkten. Da musste selbst im NW-Beitrag zum BA ein halbherziger Erklärungsversuch nachgeschoben werden, so unglaubwürdig wirkten die Darstellungen.

Die Parkplatzsituation ist weiterhin prekär und gleichzeitig gefährlich. Der Argumentation, dass nicht mindestens ein Stellplatz pro Wohnung erforderlich ist, kann ich nicht folgen. Im betreuten Wohnen ist bereits ein Sicherheitsnetz gespannt, aber der Bewohner ist immer noch mobil. Das Auto gehört noch dazu. Neuere Konzepte (wie z.B. Carsharing) wird man mit den Bewohnern schwerer umsetzen können, da sind sie dann doch schon wieder zu alt. Es bleibt dabei: Es sind zu wenig Parkplätze. Eine Tiefgarage ist nicht gewollt, weil zu teuer. Dabei ist es sehr bequem, mit dem Aufzug in die Tiefgarage zu fahren und ins eigene Auto einzusteigen, ohne im Winter erst kratzen oder das Auto freischippen zu müssen. Oder ist das im Service des betreuten Wohnens alles mit inbegriffen? Aber wenn ich nicht der Meinung bin, dass Menschen im betreuten Wohnen weiterhin mobil sind, dann zieht natürlich auch nicht das Argument mit dem Mehrwert der Tiefgarage für potentielle Wohn-Interessenten. Um dann wenigstens einen Stellplatzfaktor von 0,8 zu erreichen, wird in der präferierten Variante B mit Grundstücksfläche geplant, die gar nicht zum Projekt gehört. Wie eng muss der Kontakt zwischen Herrn Güttler und der Verwaltung sein, dass er sich das einfach so erlauben kann? Da hilft es auch nicht, dass sich die SPD über die offene Formulierung des für jeden offensichtlichen echauffiert. Im Gegenteil: das Geschmäckle bleibt und wird stärker …

Eine Sache war und ist auffällig. Herr Güttler wird immer wieder – auch in dem NW-Beitrag zum Bauausschuss – als Investor des Projektes bezeichnet. Das ist er aber nach eigener Aussage im BA nicht, er ist nur Projektplaner. Das Projekt hat derzeit – so teilte Herr Güttler auf Nachfrage im Ausschuss mit – weder einen Investor noch einen Betreiber. Da wird also munter ein „Viehstall“ (O-Zitat von jemandem, der in Altenpflege tätig ist) unter der Maßgabe der Rendite-Maximierung für den Planer und den zukünftigen Investor ins Blaue geplant, während alternative Konzepte, kleiner und passender angelegt, sowohl Betreiber wie auch Investor vorweisen können (aber noch keine so hübschen Pläne), von Seiten der Verwaltung und Teilen der Politik weiterhin ignoriert werden. Der Schaden für die Glaubwürdigkeit der Oerlinghauser Politik – im besonderen aber einer einzelnen Partei – ist schon jetzt immens. Die Prognose, dass das Projekt ohne Rücksicht auf die Anwohner und bestehende Alternativen durchgezogen werden wird, bleibt bestehen.

Diese Planung – in keiner der beiden Varianten – ist nicht der große Wurf, der die Vorgaben aus dem Juni umsetzt und die Interessen der Anwohner angemessen berücksichtigt. Die erweiterte öffentliche Beteiligung – so sie denn überhaupt stattfinden wird – verspricht spannend und konfliktreich zu werden.

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